Physikshow
Physikshow der FH Steinfurt für Grundschulkinder
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, kurz MINT – eigentlich erst so richtig Thema in den weiterführenden Schulen. Aber: Früh übt sich und Interesse kann nicht früh genug geweckt werden, so denkt jedenfalls die Marienschule in Hauenhorst, die bereits seit vielen Jahren mit den Viertklässlern mit großer Freude und toller Resonanz die Einladung der FH Steinfurt, Fachbereich Physikingenieurwesen, zur Teilnahme an der Physikshow an- und wahrnimmt.
Drei große Kinder und ihr Spielzimmer – so könnte man die Szenerie durchaus bezeichnen, die die Viertklässler der Marienschule am vergangenen Donnerstag an der Fachhochschule in Steinfurt erleben durften. Nicht Lego oder Taschenlampe – nein, nein, große Jungs, in diesem Fall der Physikprofessor Dr. Hans-Christoph Mertins, der Physiklaborant Andreas Galle und der Auszubildende Tim Feldhaus, hatten aus ihrem Spielzimmer, dem Physiklabor, so einiges für die angehenden Naturwissenschaftler mitgebracht. „In der Physik versuchen wir immer wieder, Unsichtbares sichtbar zu machen“, so Prof. Dr. Mertins, der regelmäßig mit seinen Physikshows versucht, Kinder und Jugendliche für die spannende Welt der Physik empfänglich zu machen, sie dafür zu begeistern.
„Richtig cool!“, so konnte man die große Palette an Geräten und Instrumenten bezeichnen, die die Physiker im Hörsaal der Fachhochschule aufgebaut hatten. „Physik für Kinder, da muss es praktisch zur Sache gehen und auch mal ordentlich blitzen, leuchten und knistern“, so die Aussage von Andreas Galle, der das ganze Szenario zusammen mit „seinem“ Auszubildenden über mehrere Stunden aufgebaut hat.
Der Hörsaal war übrigens voll, erfreulicher Weise nicht nur mit Jungen, sondern auch ganz viele Mädchen waren zu dieser freiwilligen Veranstaltung am späten Nachmittag erschienen.
Die drei großen „Jungs“ experimentierten mit einer beeindruckenden Leichtigkeit und Anschaulichkeit mit wachsenden und schrumpfenden Marshmallows, erklärten die Arbeitsweise von Blitzableitern, gossen Leuchtwasser aus einer Gießkanne, erzeugten einen Tornado, welcher aus einem präparierten Mülleimer „schoss“ und für alle eindrucksvoll durch Nebel sichtbar aus fünf Metern Entfernung eine Kerze löschte, bündelten Lichtenergie, um aus großer Entfernung eine Kerze zu entzünden, brachten eine Gewürzgurke zum Glühen, ließen Kinder versuchen Magdeburger Halbkugeln auseinander zu ziehen und brachten Wasser schon bei 20°Celsius zum Kochen bzw. bei 7°Celsius zum Gefrieren.
Wie das geht? Physik macht`s möglich, oder wie ein Schüler einen Versuch zu erklären versuchte: „Das ist ein Wunder der Natur und so funktioniert das.“ Richtig, aber dem Professor dann doch nicht genau genug, und so wurden die Versuche so gut es ging durch ihn verdeutlicht und erklärt.
Physik hautnah, zum Miterleben. Beeindruckend für Groß und Klein. „Hier wird Interesse geweckt und eine Faszination für die Naturwissenschaften erzeugt. In der Grundschule fehlen uns dazu einfach die Möglichkeiten, auf solch einem Niveau zu experimentieren. Aber bei uns fängt es an, und wenn die Kids dann mal so praxisnah wie heute erleben können, wie spannend es mit den Naturwissenschaften weitergehen kann, dann können wir mit einer solchen Veranstaltung sicherlich großes Interesse wecken“, so Christian Hülsmann, Schulleiter der Marienschule, der „seine“ Viertklässler gemeinsam mit einigen Eltern begleitete.
Zum Schluss gab es noch die Möglichkeit, eine Zusammenfassung aller Versuche auf CD-ROM zu erwerben.